# Hyper-V: Installation & Enterprise Host Configuration
TL;DR / Management Summary Hyper-V ist Microsofts nativer Typ-1 Hypervisor. Er läuft direkt auf der Hardware (Bare-Metal), wobei das Host-OS in einer privilegierten Partition (Root Partition) betrieben wird. Für Senior Admins ist die saubere Host-Konfiguration entscheidend: Wir trennen Management-Traffic von VM-Traffic, optimieren die CPU-C-States im BIOS für niedrige Latenz und nutzen ReFS als Filesystem für VM-Laufwerke, um von schnellen Checkpoint-Operationen zu profitieren.
# 1. Einführung & Architektur
Der Hypervisor unter dem OS.
Sobald die Hyper-V Rolle aktiv ist, wird Windows Server zu einem “Sklaven” des Hypervisors.
- Root Partition: Das primäre Windows Server OS.
- Child Partitions: Die virtuellen Maschinen (VMs).
- VMBus: Der Hochgeschwindigkeits-Bus für die Kommunikation zwischen VMs und Hardware.
# Architektur-Übersicht (Mermaid)
graph TD
HW[Hardware: CPU / RAM / I/O] --> HYP[Hyper-V Hypervisor]
HYP --> ROOT[Windows Server - Root Partition]
HYP --> VM1[Windows VM]
HYP --> VM2[Linux VM]
ROOT -->|Management| HYP
# 2. Installation in der Praxis
Der Weg zur Virtualisierungsplattform.
# Schritt 1: BIOS/UEFI Vorbereitung
- Intel VT-x / AMD-V: Aktivieren.
- DEP (Data Execution Prevention): Aktivieren.
- C-States: Für Echtzeit-Workloads deaktivieren, sonst auf “OS Controlled” stellen.
# Schritt 2: Rolle installieren (CLI)
Install-WindowsFeature -Name Hyper-V -IncludeManagementTools -Restart
# 3. Deep Dive: Host-Konfiguration
Performance & Stabilität.
# Networking: Der ‘Management’ Fallstrick
Erstellen Sie niemals einen Virtual Switch auf der einzigen Netzwerkkarte, ohne die Option “Zulassen, dass das Management-Betriebssystem dieses Gerät teilt” zu prüfen.
- Empfehlung: Nutzen Sie dedizierte NICs für das Management und separate NICs (oder Teams) für die VMs.
# Storage: ReFS ist Pflicht
Formatieren Sie die Volumes für VM-Daten (.vhdx) mit ReFS.
- Vorteil: “Block Cloning” ermöglicht es, Snapshots (Checkpoints) in Millisekunden zu mergen, ohne Daten physisch zu kopieren.
# 4. Day-2 Operations: Ressourcen-Management
Den Host nicht überlasten.
# CPU Wait Time
Überwachen Sie in PerfMon (Artikel 464) den Counter Hyper-V Hypervisor Root Partition \ % Guest Run Time.
- Wenn der Wert dauerhaft hoch ist, haben Sie zu viele vCPUs zugewiesen (Overprovisioning).
# Dynamic Memory
Nutzen Sie Dynamic Memory für Windows-Gäste, um RAM-Ressourcen effizient zu teilen.
- Vermeidung: Nutzen Sie es nicht für SQL-Server oder High-Performance Java-Apps, da diese oft den gesamten zugewiesenen RAM sofort belegen.
# 5. Troubleshooting & “War Stories”
Wenn die VMs ‘ruckeln’.
# Top 3 Fehlerbilder
-
Symptom: “Hyper-V konnte nicht gestartet werden” (Dienst-Fehler).
- Ursache: Virtualisierung im BIOS deaktiviert oder ein anderer Hypervisor (VMware/VirtualBox) blockiert die Hardware.
- Lösung:
bcdedit /set hypervisorlaunchtype autound BIOS-Check.
-
Symptom: Massive Latenz bei Netzwerk-Traffic innerhalb von VMs.
- Ursache: VMQ (Virtual Machine Queues) ist auf billigen NICs (Realtek/Broadcom) oft fehlerhaft implementiert.
- Lösung: VMQ im Treiber deaktivieren (
Disable-NetAdapterVmq).
-
Symptom: VMs pausieren plötzlich mit “Critical-Pause”.
- Ursache: Der Festplattenplatz auf dem Host ist zu 100% belegt.
- Lösung: Platz schaffen oder VHDX auf ein größeres Volume verschieben.
# “War Story”: Der Broadcom-Bug
Ein großer Cluster verlor sporadisch die Netzwerkverbindung zu allen VMs. Die Entdeckung: Ein spezifischer Broadcom-Treiber hatte einen Bug im VMQ-Handling. Unter hoher Last (Backup) stürzte der Netzwerk-Stack des Hosts ab. Lehre: Installieren Sie auf Hyper-V Hosts immer die aktuellsten Hersteller-Treiber, nicht die Inbox-Treiber von Windows Update. Und im Zweifel: Deaktivieren Sie VMQ bei 1GbE Karten.
# 6. Monitoring & Alerting
Host-Health.
# Wichtige KPIs
- Hyper-V Virtual Switch \ Bytes/sec: Netzwerk-Last.
- Hyper-V VM Vid Partition \ Physical Pages Allocated: Echter RAM-Verbrauch der VMs.
# 7. Fazit & Empfehlung
Hyper-V ist die Basis für das Microsoft-Rechenzentrum.
- Empfehlung: Nutzen Sie den Hyper-V Server (Standalone / Core) für maximale Effizienz und Sicherheit.
- Zukunft: Schauen Sie sich Azure Stack HCI an, wenn Sie Hyper-V im hybriden Modus mit Cloud-Anbindung betreiben wollen.
# Anhang: Cheatsheet
| Aufgabe | Befehl / Tool |
|---|---|
| Hyper-V Manager | virtmgmt.msc |
| Host Version sehen | `Get-VMHost |
| Default Pfade ändern | Set-VMHost -VirtualHardDiskPath "D:\VMs" |
| Best Practices Analyzer | Invoke-Bpa -BestPracticeAnalyzerId Microsoft/Windows/Hyper-V |