# Windows Server Storage: Partitionierung, GPT & Volume-Management

TL;DR / Management Summary Ein solides Storage-Design ist die Basis für Server-Performance. Wir nutzen ausschließlich GPT (GUID Partition Table) für alle modernen Systeme, da nur so Volumes > 2 TB und UEFI-Boot (Artikel 479) möglich sind. Wir trennen System (C:) strikt von Daten (D:), um die Integrität bei OS-Upgrades zu wahren. Ein Senior Admin beherrscht DiskPart zur Automatisierung und weiß, wie er Volumes online erweitert, ohne die Applikation zu unterbrechen.


# 1. Einführung & Layout-Design

Die physische und logische Trennung.

# Warum GPT statt MBR?

# Das ideale Server-Layout

  1. Disk 0 (System): GPT, ca. 100-150 GB für OS.
  2. Disk 1…N (Daten): GPT, separate Disks (in Proxmox separate VHDX-Dateien). Dies ermöglicht unterschiedliche I/O-Priorisierungen auf Hypervisor-Ebene.

# 2. Management in der Praxis

Skalierbare Speicherverwaltung.

# DiskPart: Das Admin-Werkzeug

Für automatisierte Setups via Script oder in WinPE.

# Beispiel: Eine neue 2 TB Disk initialisieren und formatieren
diskpart
  list disk
  select disk 1
  clean
  convert gpt
  create partition primary
  format quick fs=ntfs label="DATA"
  assign letter=D
  exit

# PowerShell Storage Modul (Modern)

# Eine neue Disk online bringen und partitionieren
Get-Disk -Number 1 | 
    Initialize-Disk -PartitionStyle GPT -PassThru | 
    New-Partition -DriveLetter D -UseMaximumSize | 
    Format-Volume -FileSystem NTFS -NewFileSystemLabel "UserData"

# 3. Deep Dive: Online Volume Expansion

Wachsen ohne Downtime.

In virtuellen Umgebungen (Proxmox) vergrößern wir oft die virtuelle Disk “on-the-fly”.

# Workflow

  1. In Proxmox: Die VHDX-Größe von 100 GB auf 200 GB ändern.
  2. Im Windows Server: Rescan Disks im Server Manager.
  3. Die Partition erweitern:
# Partition auf den maximal verfügbaren Platz vergrößern
$Size = (Get-PartitionSupportedSize -DriveLetter D).SizeMax
Resize-Partition -DriveLetter D -Size $Size

# 4. Day-2 Operations: Dynamische Datenträger vs. Basic

Die Legacy-Falle.

Dynamische Datenträger (Software-RAID via Disk-Management) sind von Microsoft als veraltet (Deprecated) markiert.


# 5. Troubleshooting & “War Stories”

Wenn der Speicher ‘klemmt’.

# Top 3 Fehlerbilder

  1. Symptom: Volume lässt sich nicht erweitern (Option ausgegraut).

    • Ursache: Die Recovery-Partition (Artikel 455) liegt physisch zwischen der C:-Partition und dem freien Speicherplatz.
    • Lösung: Recovery-Partition via DiskPart löschen (nach Sicherung der winre.wim) oder Verschiebe-Tools nutzen.
  2. Symptom: Disk wird als “Read Only” oder “Offline” nach Klonen angezeigt.

    • Ursache: Signatur-Konflikt (beide Disks haben die gleiche ID).
    • Lösung: online disk in DiskPart (Windows generiert dann automatisch eine neue Signatur).
  3. Symptom: “The file system is corrupted” nach Erweiterung.

    • Lösung: Immer chkdsk D: /f ausführen, bevor Sie produktive Daten auf ein frisch erweitertes Volume legen.

# “War Story”: Der 2TB-Limit-Schock

Ein Admin migrierte einen alten Fileserver von Hardware auf Proxmox. Er vergrößerte die virtuelle Disk auf 4 TB. Das Problem: Die Disk war noch im MBR-Stil partitioniert. Windows konnte den Platz über 2.2 TB nicht ansprechen. Er versuchte die Konvertierung via Drittanbieter-Tool, was das Dateisystem zerstörte. Lehre: Prüfen Sie den Partitionsstil (Get-Disk), BEVOR Sie Volumes über die 2 TB Grenze heben. Nutzen Sie mbr2gpt.exe (Artikel 439) für einen sicheren Umstieg.


# 6. Monitoring & Alerting

Storage Health im Dashboard.

# Wichtige Metriken


# 7. Fazit & Empfehlung

Ein sauberes Disk-Management ist die Versicherung gegen nächtliche Notfälle.


# Anhang: Cheatsheet

Aufgabe Befehl
Disk-Rescan Update-HostStorageCache
Partitionstyp sehen `Get-Disk
Dirty Bit prüfen fsutil dirty query C:
Disk-ID ändern uniqueid disk id=... (DiskPart)

# Referenzen