# Windows Server ICT: Das System für Workloads vorbereiten

TL;DR / Management Summary Die Initial Configuration Tasks (ICT) sind die ersten Schritte nach dem OS-Deployment. Wir transformieren eine Standard-Installation in einen spezialisierten Server. Fokus liegt auf der Deaktivierung ungenutzter Dienste (Security), der Optimierung des I/O-Stacks für virtuelle Umgebungen (Proxmox) und der Einstellung korrekter Zeit- und Sprachparameter. Ein Senior Admin nutzt dafür das Tool sconfig (für Core) oder eigene PowerShell-Härtungs-Skripte.


# 1. Einführung & Tools

Vom ‘Kaufzustand’ zum ‘Produktionszustand’.

Windows Server startet mit vielen Default-Werten, die für maximale Kompatibilität, aber nicht für maximale Performance gedacht sind.

# Werkzeuge für die Erstkonfiguration

  1. SConfig: Das textbasierte Menü (Standard in Server Core).
  2. PowerShell: Für die automatisierte Konfiguration (idempotent).
  3. Server Manager: Die grafische Übersicht (ICT-Wizard).

# 2. Die ICT-Checkliste (Schritt-für-Schritt)

Die Basis-Konfiguration.

# 1. Computername & Domain

Standardnamen wie WIN-A1B2C3 sind im Enterprise verboten.

# 2. Netzwerkkonfiguration

# 3. Remote Management & Desktop


# 3. Deep Dive: Performance-Optimierung

Den Server ‘entfesseln’.

# Power Plan auf ‘Höchstleistung’

Standardmäßig steht Windows Server auf “Ausbalanciert”. Das führt zu Latenzen beim CPU-Taktwechsel.

powercfg /setactive 8c5e7fda-e8bf-4a96-9a85-a6e23a8c635c

# Visual Effects (Desktop Experience)

Wenn Sie die GUI nutzen, schalten Sie alle Animationen ab, um RDP-Bandbreite zu sparen.

# Zeit-Synchronisation (NTP)

In einer Domäne ist Zeit alles. Ein DC mit falscher Zeit blockiert alle Kerberos-Logins.

w32tm /config /manualpeerlist:"0.pool.ntp.org 1.pool.ntp.org" /syncfromflags:manual /reliable:YES /update

# 4. Day-2 Operations: Unnötiges entfernen

Minimalismus als Sicherheitsmerkmal.

# ‘Bloatware’ auf dem Server?

Ja, auch Windows Server installiert Features, die oft nicht gebraucht werden.


# 5. Troubleshooting & “War Stories”

Wenn die Erstkonfiguration scheitert.

# Top 3 Fehlerbilder

  1. Symptom: sconfig zeigt “Fehler beim Abrufen der Einstellungen”.

    • Ursache: WMI-Repository ist korrupt.
    • Lösung: winmgmt /resetrepository.
  2. Symptom: Server lässt sich nicht pingen (obwohl IP stimmt).

    • Ursache: Die Windows Firewall blockiert ICMP im Profil “Öffentlich” (Default nach Installation).
    • Lösung: Profil auf “Privat” oder “Domain” ändern oder ICMP-Regel explizit erlauben.
  3. Symptom: Maus-Cursor ruckelt in der Proxmox NoVNC Konsole.

    • Lösung: Installieren Sie die VirtIO Guest Agent Tools und stellen Sie das Display-Device in Proxmox auf VirtIO-GPU.

# “War Story”: Der “US-Zahlen” Fluch

Ein SQL-Server wurde in Deutschland installiert, aber die Regionaleinstellungen blieben auf “US-English”. Das Ergebnis: Die Datenbank interpretierte 1.000,50 als zehntausend-fünfzig, was zu massiven Buchungsfehlern führte. Lehre: Die ICT umfasst auch die Locales. Nutzen Sie Set-WinSystemLocale und Set-WinHomeLocation in Ihrem Deployment-Skript.


# 6. Monitoring & Reporting

Konfigurations-Audit.

# Der ‘Best Practices Analyzer’ (BPA)

Microsoft bietet für fast jede Rolle einen BPA im Server Manager an.


# 7. Fazit & Empfehlung

Die Erstkonfiguration ist das Fundament der Stabilität.


# Anhang: Die 5 wichtigsten ICT-Befehle

Aufgabe Befehl
SConfig starten sconfig
IP prüfen Get-NetIPConfiguration
Feature Installation Install-WindowsFeature <Name>
Dienst prüfen Get-Service
Updates suchen Install-Module PSWindowsUpdate; Get-WindowsUpdate

# Referenzen