# Proxmox Network Optimization: MTU Tuning & High-Speed Performance

TL;DR / Management Summary In modernen Rechenzentren mit 10G, 25G oder 100G Netzwerken wird der standardmäßige Netzwerk-Stack zum Flaschenhals. Die Verarbeitung von Millionen kleiner Pakete (MTU 1500) überlastet die CPU des Hosts. Wir nutzen Jumbo Frames (MTU 9000), um den Protokoll-Overhead zu senken, und konfigurieren VirtIO Multi-Queue, um die Last auf mehrere CPU-Kerne zu verteilen. Ein Senior Admin stellt sicher, dass die MTU-Konfiguration über die gesamte Kette (VM -> Bridge -> Switch -> Storage) konsistent ist.


# 1. Jumbo Frames (MTU 9000)

Die Autobahn verbreitern.

Eine Standard-Ethernet-MTU (Maximum Transmission Unit) beträgt 1500 Bytes.

# Konfiguration am Host

In /etc/network/interfaces:

iface eno1 inet manual
    mtu 9000

iface vmbr0 inet static
    bridge-ports eno1
    mtu 9000

# 2. VirtIO Multi-Queue

Parallelisierung der Pakete.

Normalerweise verarbeitet ein einzelner CPU-Kern den gesamten Netzwerk-Traffic einer VM. Bei 10G+ wird dieser Kern zum Bottleneck.


# 3. Deep Dive: Zero-Copy & vhost-net

Direkter Weg zum RAM.

Proxmox nutzt den vhost-net Kernel-Treiber.


# 4. Day-2 Operations: VLAN Filter Performance

Den Switch entlasten.

Wenn Sie hunderte VLANs über eine Bridge schicken (Artikel 680):


# 5. Troubleshooting & “War Stories”

Wenn die Pakete verschwinden.

# Top 3 Fehlerbilder

  1. Symptom: Webseiten laden nicht, Ping geht aber (MTU Problem).

    • Ursache: MTU 9000 am Host konfiguriert, aber der physische Switch steht noch auf 1500.
    • Lösung: Pfad-MTU-Test mit ping -s 8972 -M do <IP>.
  2. Symptom: Hohe CPU-Last durch softirq.

    • Ursache: Zu viele Pakete pro Sekunde.
    • Fix: Multi-Queue aktivieren oder Hardware-LRO/TSO am Host prüfen (Artikel 547).
  3. Symptom: Paketverluste bei Live-Migration.

    • Lösung: Dediziertes 10G Interface für Migrationen nutzen, um TCP-Incast Probleme zu vermeiden.

# “War Story”: Das “Silent” Cloud-Loch

Ein Admin aktivierte Jumbo Frames am Proxmox-Host und am NAS. Die Performance war super. Das Ereignis: Er versuchte, eine VM-Sicherung via S3 in die Cloud zu schieben (Artikel 635). Das Ergebnis: Das Backup schlug ständig mit “Connection Reset” fehl. Die Ursache: Da der Internet-Router des ISPs nur MTU 1500 verstand, wurden die 9000er Pakete der OPNsense am WAN-Interface fragmentiert. Da der MTU-Handshake (PMTUD) durch eine zu restriktive Firewall blockiert wurde, starben die Pakete lautlos. Lehre: Nutzen Sie Jumbo Frames nur in geschlossenen Layer-2 Segmenten (Storage/Cluster). Für alles, was geroutet wird (LAN/Internet), bleiben Sie bei MTU 1500.


# 6. Monitoring & Reporting

Durchsatz messen.

# ethtool Statistiken

Prüfen Sie, ob Hardware-Fehler auftreten:

ethtool -S eno1 | grep errors

# 7. Fazit & Empfehlung

Netzwerk-Tuning ist die Voraussetzung für 10G+ Umgebungen.


# Anhang: Cheatsheet (MTU Test)

Befehl Zweck
ip link show Aktuelle MTU aller Interfaces sehen
ping -s 1472 -M do 8.8.8.8 Test für MTU 1500
ping -s 8972 -M do <IP> Test für MTU 9000
tcpdump -i any icmp Fragmentierung prüfen

# Referenzen