# Proxmox NFS Storage: Gemeinsame Dateiablage im Cluster
TL;DR / Management Summary NFS (Network File System) ist die einfachste Methode, um Shared Storage im Proxmox-Cluster bereitzustellen. Es ist ein dateibasiertes Protokoll, das es erlaubt,
.qcow2Images, ISOs und Backups zentral auf einem NAS (Artikel 657) zu speichern. Ein Senior Admin nutzt NFS primär für unkritische Daten oder als Backup-Ziel und optimiert die Verbindung durch den Einsatz von NFS v4.1 für besseres Locking und Performance.
# 1. Einführung & Proxmox-Support
Die Brücke zum NAS.
NFS wird in Proxmox als “External Storage” eingebunden.
- Vorteil: Ermöglicht Thin Provisioning direkt auf Dateiebene.
- Vorteil: Alle Knoten können gleichzeitig auf das Verzeichnis zugreifen.
- Limitierung: Hoher Overhead bei vielen kleinen I/O Operationen im Vergleich zu Block-Storage (iSCSI/Ceph).
# 2. Einrichtung in der Praxis
Vom Export zum Datastore.
# Schritt 1: NAS Vorbereitung
Stellen Sie sicher, dass Ihr NAS die IP-Adressen aller Proxmox-Knoten erlaubt.
- Option:
no_root_squash(Zwingend erforderlich, damit Proxmox die korrekten Berechtigungen setzen kann).
# Schritt 2: Proxmox Integration
Datacenter -> Storage -> Add -> NFS.
- ID:
NAS-ISO. - Server: IP des NAS.
- Export: Pfad am NAS (z.B.
/export/proxmox). - Content: ISO Images, Container Templates, VZDump Backup.
# 3. Deep Dive: NFS Versionen & Performance
v3 vs. v4.1.
- NFS v3: Einfach, nutzt aber viele Ports (statische Firewalls sind schwierig). Kein native Locking-Support (erfordert
rpc.lockd). - NFS v4.1 (Empfohlen): Nutzt nur Port 2049. Bietet integriertes Locking und bessere Performance bei hoher Latenz.
- Tuning: Nutzen Sie die Mount-Optionen
rsize=1048576,wsize=1048576, um die Blockgröße für 10G Netze zu optimieren.
# 4. Day-2 Operations: Backup-Ziel Management
Daten sicher parken.
NFS ist das ideale Ziel für den Befehl vzdump (Artikel 671).
- Aktion: Erstellen Sie einen dedizierten NFS-Share für wöchentliche Full-Backups.
- Sicherheit: Trennen Sie den Backup-NFS-Traffic physikalisch (VLAN), um die VM-Leistung während der Sicherung nicht zu beeinträchtigen.
# 5. Troubleshooting & “War Stories”
Wenn der Mount-Point ‘einfriert’.
# Top 3 Fehlerbilder
-
Symptom: Proxmox-Host “hängt” beim Browsen im Storage.
- Ursache: Das NAS ist offline oder überlastet. NFS-Timeouts blockieren den
pvedaemon. - Lösung: Mount-Option
softoderintrnutzen, um hängende Prozesse abbrechen zu können.
- Ursache: Das NAS ist offline oder überlastet. NFS-Timeouts blockieren den
-
Symptom: “Permission Denied” beim Erstellen einer VM-Disk.
- Ursache: UID/GID-Mismatch zwischen Proxmox (root) und den Export-Berechtigungen des NAS.
-
Symptom: Korrupte
.qcow2Dateien nach Netzwerk-Unterbrechung.- Lösung: Nutzen Sie zwingend UPS (USV) für das NAS und die Proxmox-Hosts, um Cache-Inkonsistenzen zu vermeiden.
# “War Story”: Die “Locked” VM
Ein Admin betrieb seine produktiven Datenbank-VMs auf einem günstigen Consumer-NAS via NFS v3. Das Ereignis: Ein Switch-Reboot unterbrach kurz die Verbindung. Das Ergebnis: Die VMs waren “locked”. Da NFS v3 kein sauberes State-Management für Locks hat, dachte das NAS, die Dateien seien noch in Benutzung. Ein Neustart des NAS war nötig, um die Sperren zu lösen. Lehre: Nutzen Sie für VM-Betrieb auf NFS zwingend Version 4.1 und Enterprise-NAS-Hardware mit stabilen Locking-Diensten.
# 6. Monitoring & Reporting
Füllstände im Blick.
# Dashboard Check
Prüfen Sie Storage -> Summary.
- KPI:
Latency. Wenn der Wert im Sekundenbereich liegt, ist das NAS oder das Netzwerk überlastet.
# 7. Fazit & Empfehlung
NFS ist die pragmatische Wahl für Shared Storage.
- Empfehlung: Nutzen Sie NFS für ISOs, Templates und Backups.
- Wichtig: Verwenden Sie für schreibintensive VMs (Datenbanken) lieber iSCSI (Artikel 689) oder Ceph (Artikel 687), um die Latenzvorteile der Block-Ebene zu nutzen.
# Anhang: Cheatsheet (NFS Shell Tools)
| Aufgabe | Befehl |
|---|---|
| Exports am NAS finden | showmount -e <IP> |
| Mount Status | `mount |
| RPC Status | rpcinfo -p <IP> |
| Mount manuell testen | mount -t nfs4 <IP>:/path /mnt/test |