# Proxmox Local Storage: Directory, LVM-Thin & ZFS im Vergleich
TL;DR / Management Summary Jede Proxmox-Installation startet mit lokalem Speicher. Wir entscheiden uns zwischen dem einfachen Directory-Storage (für ISOs und Backups), dem performanten LVM-Thin (für Block-Storage) und dem Enterprise-Allrounder ZFS. Ein Senior Admin nutzt ZFS für den Boot-Pool und die VM-Daten, da es native Redundanz (Mirror), Datenintegrität und instantane Snapshots ohne Hardware-RAID-Controller bietet.
# 1. Directory Storage (File-based)
Die einfachste Form.
Ein Directory-Storage ist ein einfacher Pfad auf einem gemounteten Dateisystem (Ext4/XFS).
- ID:
local. - Inhalt: ISO-Images, Templates, VZDump-Backups.
- Vorteil: Die Daten liegen als Dateien vor und können mit Standard-Unix-Tools kopiert werden.
- Nachteil: Snapshots erfordern das Kopieren der gesamten
.qcow2Datei (langsam).
# 2. LVM-Thin (Block-based)
Speed für VMs.
Der Standard-Linux Weg für schnelles Block-Storage.
- Mechanismus: Erstellt logische Volumes für jede VM.
- Vorteil: Unterstützt Snapshots und Thin-Provisioning (Platz wird erst belegt, wenn Daten geschrieben werden).
- Vermeidung: Nutzen Sie kein klassisches LVM für VMs, da es keine Snapshots unterstützt.
# 3. Deep Dive: ZFS (The Gold Standard)
Intelligenz im Dateisystem.
ZFS kombiniert RAID, Volume Manager und Dateisystem.
- Self-Healing: Erkennt Bit-Rot und repariert ihn automatisch (im Mirror/RAIDZ).
- Kompression: Spart Platz und erhöht den Durchsatz (Artikel 683).
- Snapshots: Basieren auf Metadaten-Pointern. Das Erstellen dauert Millisekunden, unabhängig von der VM-Größe.
# 4. Day-2 Operations: SSD-Härtung (TRIM)
Performance erhalten.
Auf lokalen SSDs ist TRIM überlebenswichtig.
- Aktion: Aktivieren Sie den Haken
Discardin den Hardware-Optionen der VM-Disk (erfordert VirtIO-SCSI). - Nutzen: Das Gast-OS teilt dem Host mit, welche Blöcke gelöscht wurden. Proxmox gibt den Platz auf der physischen SSD frei.
# 5. Troubleshooting & “War Stories”
Wenn der Platz ‘lügt’.
# Top 3 Fehlerbilder
-
Symptom:
df -hzeigt 50% frei, aber Proxmox meldet “Storage Full”.- Ursache: Sie nutzen LVM-Thin oder ZFS.
dfsieht nur das Host-Filesystem, nicht die Belegung innerhalb der Block-Pools. - Lösung:
lvsoderzfs listin der Shell nutzen.
- Ursache: Sie nutzen LVM-Thin oder ZFS.
-
Symptom: Lokale Disk stirbt (Hardware-Fehler).
- Lösung: Wenn Sie ZFS Mirror (RAID 1) nutzen -> Platte tauschen und
zpool replaceausführen (Artikel 683).
- Lösung: Wenn Sie ZFS Mirror (RAID 1) nutzen -> Platte tauschen und
-
Symptom: Backups auf
localschlagen fehl wegen Platzmangel.- Fix: Lagern Sie Backups zwingend auf ein externes NAS oder den Proxmox Backup Server (Artikel 613) aus.
# “War Story”: Der “Log-Zerstörer”
Ein Admin betrieb Proxmox auf einer billigen SD-Karte in einem Mini-PC.
Das Ergebnis: Nach 3 Monaten bootete der Host nicht mehr.
Die Ursache: Das Standard-Debian von Proxmox schreibt permanent Logs nach /var/log/. Die begrenzte Schreibzyklen-Zahl (TBW) der SD-Karte war erreicht.
Lehre: Installieren Sie Proxmox niemals auf SD-Karten oder billigen USB-Sticks. Nutzen Sie mindestens zwei kleine SATA-SSDs im ZFS-Mirror.
# 6. Monitoring & Reporting
Füllstände im Blick.
# ZFS Status (Shell)
# Prüft den Pool-Status und die Integrität
zpool status -v
# 7. Fazit & Empfehlung
Lokaler Speicher ist die Basis für jeden Knoten.
- Empfehlung: Nutzen Sie ZFS für VMs. Es bietet die besten Features für Data Protection und Snapshots.
- Wichtig: Reservieren Sie ca. 10-20% der Disk-Kapazität, da ZFS bei vollen Pools (über 85%) extrem langsam wird (Fragmentierung).
# Anhang: Vergleichstabelle (Local Storage)
| Feature | Directory | LVM-Thin | ZFS |
|---|---|---|---|
| Typ | Datei | Block | Block/Datei |
| Snapshots | Langsam | Schnell | Instant |
| Kompression | Nein | Nein | Ja (lz4) |
| Bit-Rot Schutz | Nein | Nein | Ja (Checksums) |