# Proxmox VM Boot Options: BIOS vs. UEFI & Secure Boot

TL;DR / Management Summary Jede VM in Proxmox benötigt ein emuliertes Mainboard-BIOS. Wir wählen zwischen dem klassischen SeaBIOS (Legacy) und dem modernen OVMF (Open Virtual Machine Firmware) für UEFI. Während BIOS für alte Linux- und Windows-Systeme (bis Server 2012) ausreicht, ist UEFI zwingend erforderlich für Windows 11, GPT-Partitionen über 2 TB und das Sicherheits-Feature Secure Boot. Ein Senior Admin nutzt UEFI als neuen Standard für alle frischen Installationen.


# 1. BIOS (SeaBIOS)

Der treue Klassiker.


# 2. UEFI (OVMF)

Moderne Architektur.


# 3. Deep Dive: Windows 11 & Secure Boot

Die Hürde meistern.

Um Windows 11 erfolgreich in Proxmox zu betreiben, müssen drei Dinge konfiguriert sein:

  1. BIOS: OVMF (UEFI).
  2. EFI Disk: Muss auf einem Storage angelegt werden (speichert die UEFI-Settings).
  3. TPM State: Ein virtueller TPM 2.0 Chip muss hinzugefügt werden (Artikel 479).
  4. Secure Boot: In den UEFI-Optionen der VM (beim Booten ESC drücken) aktivieren.

# 4. Day-2 Operations: Boot-Order Management

Wer darf zuerst?

Ändern Sie die Startreihenfolge in der GUI unter VM -> Options -> Boot Order.


# 5. Troubleshooting & “War Stories”

Wenn der Bildschirm schwarz bleibt.

# Top 3 Fehlerbilder

  1. Symptom: VM bootet in die EFI Shell statt in das OS.

    • Ursache: Das OS wurde im BIOS-Modus installiert, die VM steht aber auf UEFI.
    • Lösung: Zurück auf BIOS stellen oder das OS neu im UEFI-Modus installieren.
  2. Symptom: “Secure Boot Violation” beim Booten von Linux.

    • Ursache: Der Linux-Kernel ist nicht signiert.
    • Lösung: Secure Boot im UEFI-Menü der VM deaktivieren oder shim Bootloader nutzen.
  3. Symptom: EFI-Disk lässt sich nicht anlegen.

    • Lösung: Stellen Sie sicher, dass der gewählte Storage das Format (z.B. RAW oder ZVOL) unterstützt.

# “War Story”: Die verschwundene EFI-Disk

Ein Admin verschob eine Windows 10 VM von einem lokalen Storage auf ein neues Ceph-SAN. Er vergaß dabei, die EFI-Disk mit zu verschieben. Das Ergebnis: Die VM startete nicht mehr (“No bootable device found”). Da die Boot-Informationen (NVRAM) in der EFI-Disk lagen, wusste die VM nicht mehr, wo ihr Bootloader auf der C:-Platte lag. Lehre: Bei UEFI-VMs gehören System-Disk AND EFI-Disk untrennbar zusammen. Nutzen Sie die Proxmox-Funktion “Move Disk”, um sicherzustellen, dass alle abhängigen Laufwerke mitwandern.


# 6. Monitoring & Reporting

Status-Check.

# BIOS Version Check (Shell)

Prüfen Sie, welche Version der Firmware aktuell genutzt wird:

# Zeigt die QEMU Start-Parameter inklusive BIOS-Typ
qm showcmd <vmid> | grep bios

# 7. Fazit & Empfehlung

Wählen Sie die Boot-Option passend zum Lebenszyklus des Betriebssystems.


# Anhang: Vergleichstabelle

Merkmal SeaBIOS OVMF (UEFI)
Partitionstyp MBR GPT / MBR
Boot Disk > 2TB Nein Ja
Secure Boot Nein Ja
Grafik-Support VGA (VBE) High-Res (GOP)

# Referenzen