# OPNsense YARA Integration: Musterbasierte Malware-Jagd

TL;DR / Management Summary Während Suricata (Artikel 589) auf Netzwerkprotokolle spezialisiert ist, dient YARA der Identifizierung von Malware basierend auf Text- oder Binärmustern. In OPNsense wird YARA primär innerhalb des Suricata IDS/IPS oder in Kombination mit dem ClamAV Plugin genutzt. Ein Senior Admin nutzt YARA-Regeln, um spezifische Dateiinhalte (z.B. Exploit-Payloads in PDF-Dateien) bereits beim Transfer über das Gateway zu erkennen und zu blockieren.


# 1. Einführung & Funktionsweise

Die Pattern-Matching Engine.

YARA ist das “Swiss Army Knife” für Malware-Forscher. Eine Regel beschreibt Strings (Text oder Hex) und eine logische Bedingung.


# 2. Einrichtung in OPNsense

Vom Code zum Schutz.

# Schritt 1: Plugin installieren

YARA ist oft Teil des IDS-Pakets oder von os-clamav. Installieren Sie das ClamAV-Plugin, da es YARA-Signaturen für den Dateiscan nutzt.

# Schritt 2: Regelsätze abonnieren

Unter Services -> Intrusion Detection -> Download finden Sie Regeln, die intern YARA nutzen (z.B. ET Open Malware-Regeln).


# 3. Deep Dive: Eigene YARA-Regeln erstellen

Maßgeschneiderte Abwehr.

Wenn Sie wissen, dass Ihre Firma Ziel einer spezifischen Phishing-Kampagne ist, können Sie eigene Regeln schreiben.

# Beispiel: Erkennung eines bösartigen PowerShell-Skripts

rule Suspicious_PowerShell_Download {
    strings:
        $s1 = "IEX" nocase
        $s2 = "DownloadString" nocase
        $s3 = "New-Object" nocase
    condition:
        all of them and filesize < 10KB
}

# 4. Day-2 Operations: ClamAV & YARA

Dateibasierter Schutz.

Das Plugin os-clamav nutzt YARA-Regeln zur Laufzeit.


# 5. Troubleshooting & “War Stories”

Wenn das Muster zu unscharf ist.

# Top 3 Fehlerbilder

  1. Symptom: Massive CPU-Last nach Hinzufügen einer Custom YARA-Regel.

    • Ursache: Die Regel ist zu generisch (z.B. Suche nach dem Wort “The”) und verursacht Millionen von Matches.
    • Lösung: Nutzen Sie spezifischere Hex-Strings oder kombinieren Sie mehrere Bedingungen.
  2. Symptom: Malware wird nicht erkannt.

    • Ursache: Die Datei ist verschlüsselt (HTTPS ohne Interception) oder komprimiert (ZIP mit Passwort).
    • Lösung: SSL-Interception (Artikel 591) ist zwingend nötig, damit YARA den Inhalt sehen kann.
  3. Symptom: “Signature database out of date”.

    • Fix: Prüfen Sie den Dienst freshclam. Er muss Zugriff auf die ClamAV-Server im Internet haben.

# “War Story”: Der “Makro”-Jäger

Ein Kunde erhielt ständig Word-Dokumente mit bösartigen Makros via Email. Der Standard-Spamfilter erkannte sie nicht. Die Lösung: Wir schrieben eine einfache YARA-Regel, die nach dem Hex-Muster von VBA-Makros in OLE-Dokumenten suchte und diese Dateien am Gateway blockierte. Ergebnis: Die Infektionsrate sank auf Null, da keine einzige .doc Datei mit aktivem Makro-Code mehr das interne Mail-Postfach erreichte. Lehre: YARA erlaubt es Ihnen, Richtlinien durchzusetzen, die weit über “Virus oder kein Virus” hinausgehen.


# 6. Monitoring & Alerting

Jagderfolge im Dashboard.

# IDS Alerts

Überwachen Sie Services -> Intrusion Detection -> Alerts.


# 7. Fazit & Empfehlung

YARA ist das Werkzeug für den fortgeschrittenen Security-Admin.


# Anhang: Cheatsheet

Aufgabe Tool / Pfad
Regel-Syntax Test yara -s rulefile.yar testfile (Shell)
Signatur Update freshclam (Dienst)
ClamAV Log /var/log/clamav/clamd.log
IDS Log (EVE) /var/log/suricata/eve.json

# Referenzen