# IPv4 & IPv6 Mastery: Adressierung im modernen Dual-Stack Netzwerk

TL;DR / Management Summary Während IPv4 die vertraute Basis ist, wird IPv6 im Enterprise-Umfeld zur Notwendigkeit. OPNsense unterstützt nativen Dual-Stack-Betrieb. Senior Admins nutzen für IPv4 meist Static IPs im LAN und DHCP/NAT am WAN. Für IPv6 implementieren wir Prefix Delegation (PD) vom ISP und nutzen SLAAC oder DHCPv6 im LAN. Ziel ist eine Infrastruktur, die für die Zeit nach dem IPv4-Adressmangel gewappnet ist.


# 1. IPv4 Konfiguration

Statik im LAN, Dynamik am WAN.

# WAN-Konfiguration

In 90% der KMU-Szenarien erhält der WAN-Port die IP via DHCP vom ISP-Modem.

# LAN-Konfiguration

Nutzen Sie private Adressbereiche nach RFC 1918.


# 2. IPv6 Konfiguration

Adressen ohne Ende.

IPv6 arbeitet ohne NAT. Jeder PC im LAN bekommt eine echte, weltweit routbare IP-Adresse.

# WAN: Prefix Delegation (PD)

Die meisten ISPs weisen Ihnen ein Präfix (z.B. ein /56 oder /64) zu.

  1. WAN IPv6 Configuration Type: DHCPv6.
  2. Prefix delegation size: Entsprechend der ISP-Vorgabe.
  3. Send IPv6 prefix hint: Aktivieren.

# LAN: Track Interface

Anstatt IP-Adressen manuell zu tippen, sagen Sie dem LAN-Interface: “Nimm das erste verfügbare Subnetz aus dem Präfix, das am WAN ankommt.”


# 3. Deep Dive: SLAAC vs. DHCPv6

Wie der Client seine IP bekommt.

# 1. SLAAC (Stateless Address Autoconfiguration)

Der Client generiert seine IP selbst basierend auf seiner MAC-Adresse (oder Privacy Extensions).

# 2. DHCPv6 (Stateful)

Der NPS/OPNsense weist eine spezifische IP zu.


# 4. Day-2 Operations: NAT & Port-Forwarding

Die IPv4-Krücke meistern.

Da IPv4 Adressen knapp sind, brauchen wir Outbound NAT.

# Port-Forwarding (Destination NAT)

Wenn Sie einen Webserver (Artikel 461) im LAN betreiben:

Interface: WAN
Protocol: TCP
Destination: WAN address
Destination Port: 443
Redirect Target IP: 10.0.1.50
Redirect Target Port: 443

# 5. Troubleshooting & “War Stories”

Wenn der Dual-Stack klemmt.

# Top 3 Fehlerbilder

  1. Symptom: Webseiten laden extrem langsam, Bilder fehlen.

    • Ursache: IPv6-Connectivity ist “halb-tot”. Der Browser versucht IPv6, läuft in einen Timeout und macht dann erst den IPv4 Fallback (Happy Eyeballs Problem).
    • Lösung: Prüfen Sie das Gateway-Monitoring (System -> Gateways).
  2. Symptom: IPv6 Präfix verschwindet nach 24h.

    • Ursache: Dynamic IP Reconnect des ISPs.
    • Lösung: “Prevent interface removal” in den WAN-Settings aktivieren.
  3. Symptom: Clients im LAN bekommen keine IPv6 IP.

    • Ursache: Router Advertisements (RA) sind nicht konfiguriert.
    • Fix: Services -> Router Advertisements auf “Unmanaged” (für SLAAC) oder “Managed” (für DHCPv6) stellen.

# “War Story”: Der schweigende IPv6-Leck

Ein Admin aktivierte IPv6 “einfach mal so” am WAN. Das Ergebnis: Plötzlich waren alle Drucker und internen Webseiten weltweit über ihre echten IPv6-Adressen erreichbar, da der Admin vergessen hatte, dass bei IPv6 kein NAT schützt. Lehre: Bei IPv6 ist die Firewall-Regel die einzige Grenze zwischen LAN und WAN. Testen Sie Ihre Regeln mit einem externen IPv6-Portscanner!


# 6. Monitoring & Alerting

Adress-Statistiken.

# Wichtige KPIs


# 7. Fazit & Empfehlung

Dual-Stack ist kein Hexenwerk, erfordert aber ein Umdenken.


# Anhang: Cheatsheet

Protokoll Port / Dienst Admin-Pfad
IPv4 NAT Port Forwarding Firewall -> NAT -> Port Forward
IPv6 RA ICMPv6 Type 134 Services -> Router Advertisements
DHCPv6 UDP 546/547 Services -> DHCPv6
Aliasse Netzgruppen Firewall -> Aliases

# Referenzen