# Arch Linux Installation: Der manuelle Weg zur totalen Kontrolle

TL;DR / Management Summary Wer Arch Linux manuell installiert, baut sich seinen Server von Grund auf selbst. Es gibt keine Klick-Oberfläche. Wir nutzen das Live-System, partitionieren die Disk, laden das Basissystem via pacstrap und “beleben” den Server im chroot. Dieser Prozess garantiert, dass nur das im System landet, was Sie explizit bestellt haben. Das Ergebnis: Ein maßgeschneidertes, hochperformantes Minimal-Linux.

# 1. Einführung & Vorbereitung

Das Live-System.

Booten Sie das offizielle Arch ISO. Sie landen in einer Zsh-Shell als Root.

# Netzwerk-Check

# Prüfen ob Internet da ist (unverzichtbar!)
ping google.com
# Falls WLAN: iwctl nutzen

# 2. Partitionierung & Dateisystem

Das Fundament legen.

# Schritt 1: Disks finden

lsblk

# Schritt 2: Partitionieren (UEFI Standard)

Wir nutzen fdisk oder cfdisk.

• /dev/sda1: EFI System Partition (512MB, Typ EF00)
• /dev/sda2: Root Partition (Rest, Typ 8300)

# Schritt 3: Formatieren

mkfs.fat -F 32 /dev/sda1
mkfs.ext4 /dev/sda2

# 3. Installation des Basissystems

Pacstrap: Die Geburtsstunde.

Mounten Sie die Partitionen:

mount /dev/sda2 /mnt
mkdir -p /mnt/boot/efi
mount /dev/sda1 /mnt/boot/efi

# Das System “strappen”

Installieren Sie den Kernel und die Basis-Tools:

pacstrap /mnt base linux linux-firmware vim nano

# 4. Konfiguration (chroot)

Dem System eine Seele geben.

Erstellen Sie die Mount-Tabelle und wechseln Sie in das neue System:

genfstab -U /mnt >> /mnt/etc/fstab
arch-chroot /mnt

# Wichtige Einstellungen im chroot

1. Zeitzone: ln -sf /usr/share/zoneinfo/Europe/Berlin /etc/localtime
2. Locale: In /etc/locale.gen die Zeile de_DE.UTF-8 UTF-8 entkommentieren und locale-gen ausführen.
3. Netzwerk: echo "arch-node" > /etc/hostname
4. Bootloader:

   pacman -S grub efibootmgr
   grub-install --target=x86_64-efi --efi-directory=/boot/efi --bootloader-id=GRUB
   grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg

# 5. Troubleshooting & “War Stories”

Wenn der Cursor nur blinkt.

# Story 1: “Der vergessene NetworkManager”

Symptom: Das System bootet perfekt, aber es gibt kein Internet und keine Netzwerk-Interfaces außer lo. Ursache: Der Admin hat zwar das Basissystem installiert, aber keinen Netzwerk-Dämon (wie iwd, dhcpcd oder NetworkManager). Lösung: Über das Live-ISO erneut arch-chroot ausführen und pacman -S networkmanager nachinstallieren und mit systemctl enable NetworkManager aktivieren.

# Story 2: “EFI Variablen nicht schreibbar”

Symptom: grub-install meldet “EFI variables are not supported on this system”. Ursache: Das Live-ISO wurde im BIOS-Modus (Legacy) statt im UEFI-Modus gebootet. Lösung: Stellen Sie im Hypervisor (Proxmox) oder BIOS sicher, dass UEFI aktiv ist. Falls nicht möglich, müssen Sie auf klassische MBR-Partitionierung und GRUB-Installation für BIOS umsteigen.

# 6. Fazit & Empfehlung

• Lerneffekt: Jede Minute der manuellen Installation zahlt sich durch tieferes Systemverständnis aus.
• Wartung: Notieren Sie sich die Schritte für Ihr erstes Setup. Dies wird die Basis für Ihr zukünftiges Automatisierungs-Skript.
• Wahl: Wenn Sie schnell hunderte Instanzen brauchen, nutzen Sie archinstall (Artikel 183).

# Anhang: Cheatsheet