# Cloud Deployment Models: Public vs. Private vs. Hybrid Cloud

TL;DR / Management Summary Die Frage nach dem richtigen Einsatzort (Deployment Model) entscheidet über Kosten, Compliance und Kontrolle. Während die Public Cloud (AWS, Azure) unendliche Skalierbarkeit bietet, garantiert die Private Cloud (Proxmox On-Premise) die volle Hoheit über Daten und Hardware. Ein Senior Admin nutzt heute meist die Hybrid Cloud, um die Vorteile beider Welten zu kombinieren: Stabilität und Datenschutz lokal, Lastspitzen und KI-Dienste in der Public Cloud.

# 1. Public Cloud

Die geteilte Infrastruktur.

Ressourcen werden über das Internet für jedermann bereitgestellt.

• Anbieter: AWS, Microsoft Azure, Google Cloud (GCP).
• Vorteil: Keine Hardware-Investitionen (CapEx), unbegrenzte Skalierbarkeit.
• Nachteil: Ungewisser Speicherort der Daten, komplexe Egress-Kosten (Artikel 637).

# 2. Private Cloud

Die exklusive Insel.

Die Infrastruktur wird ausschließlich für eine Organisation betrieben (On-Premise oder im Colocation).

• Plattform: Proxmox VE (Artikel 661), VMware vSphere.
• Vorteil: Maximale Kontrolle, Einhaltung strengster Datenschutz-Vorgaben, fixe Kosten.
• Nachteil: Hoher administrativer Aufwand, begrenzte physische Kapazität.

# 3. Hybrid & Multi-Cloud

Die moderne Realität.

1. Hybrid Cloud: Verbindung von On-Premise (Proxmox) und Public Cloud via VPN oder ExpressRoute (Artikel 772).
2. Multi-Cloud: Parallele Nutzung von mehreren Public Cloud Providern (z.B. AWS + Azure), um Lock-in-Effekte zu vermeiden.

# 4. Deep Dive: Compliance & Datenhoheit

Wo schlägt das Gesetz zu?

In Europa ist die DSGVO der Treiber für die Private Cloud.

• Szenario: Gesundheitsdaten oder streng geheime Konstruktionspläne dürfen oft das eigene RZ nicht verlassen.
• Strategie: Betreiben Sie die Kern-Anwendung in Ihrer Proxmox Private Cloud und nutzen Sie die Public Cloud nur für anonymisierte Analyse-Backends oder als Disaster Recovery Ziel (Artikel 694).

# 5. Troubleshooting & “War Stories”

Wenn die Strategie an der Realität scheitert.

# Top 3 Fehlannahmen

1. Fehler: “Die Public Cloud ist immer billiger”.

   • Realität: Bei 24/7 Grundlast (Steady-State Workload) ist eigene Hardware in der Private Cloud oft 2-3x günstiger als gemietete Instanzen.

2. Fehler: “Die Private Cloud ist unsicherer als die Public Cloud”.

   • Realität: Die Sicherheit hängt bei beiden Modellen von der Konfiguration ab (Artikel 709). Eine falsch konfigurierte AWS Security Group ist gefährlicher als ein gehärteter lokaler Host.

3. Fehler: Unterschätzung der Komplexität in Hybrid-Szenarien.

# “War Story”: Der “Cloud-First” Kollaps

Ein Unternehmen migrierte alle seine 200 Server nach AWS (Cloud-First Strategie). Das Ergebnis: Die IT-Kosten verfünffachten sich innerhalb von 6 Monaten. Jedes Mal, wenn ein lokaler User eine große Datei öffnete, zahlte die Firma “Egress-Gebühren”. Die Lösung: Wir holten die speicherintensiven Fileserver und Datenbanken zurück auf einen lokalen Proxmox-Cluster (Private Cloud) und ließen nur die Web-Frontends und mobilen Dienste in der Public Cloud. Lehre: Nutzen Sie die Public Cloud für Compute-Spitzen und die Private Cloud für Daten-Speicher.

# 6. Monitoring & Reporting

Kosten-Leistungs-Vergleich.

# TCO Analyse (Total Cost of Ownership)

Erstellen Sie jährlich einen Bericht:

• Public Cloud Spend vs. Private Cloud Hardware Amortization.
• Availability Score: Welches Modell hatte weniger Downtime?

# 7. Fazit & Empfehlung

Das Deployment-Modell muss der Geschäftsstrategie folgen.

• Empfehlung: Nutzen Sie Proxmox (Private Cloud) als Rückgrat Ihrer täglichen Arbeit.
• Wichtig: Bauen Sie Ihre Infrastruktur so auf, dass sie Cloud-agnostisch bleibt (z.B. via Container oder Ansible), damit Sie jederzeit zwischen Public und Private Cloud wechseln können.

# Anhang: Entscheidungs-Matrix

# Referenzen

• RightScale: State of the Cloud Report
• European Data Protection Board (EDPB): Cloud Services Guidance
• Proxmox: The Case for On-Premise Virtualization