# VM Recovery: Full Restore & Instant-Boot in Proxmox & Veeam

TL;DR / Management Summary Ein VM Recovery ist der Prozess, eine komplette virtuelle Umgebung nach einem Ausfall wiederherzustellen. Wir unterscheiden zwischen dem klassischen Full Restore (Daten werden komplett vom Backup-Target auf das Produktiv-Storage kopiert) und dem modernen Instant Recovery (Die VM bootet direkt vom Backup-Speicher). Ein Senior Admin nutzt Instant Recovery für kritische Dienste, um das RTO (Recovery Time Objective) von Stunden auf Sekunden zu senken, während der Daten-Move im Hintergrund läuft.


# 1. Wiederherstellungs-Methoden

Speed vs. IOPS.

  1. Full VM Restore: Die sicherste Methode. Die VM wird erst gestartet, wenn alle Daten wieder auf dem schnellen Produktions-Storage liegen.
    • Nachteil: Lange Dauer bei TB-großen Disks.
  2. Instant Recovery (Power-on from Backup): Die VM startet sofort. Die Disk-I/Os werden vom Backup-Server per NFS/iSCSI durchgereicht.
    • Vorteil: Dienst ist sofort online.
    • Nachteil: Langsame Performance, da Backup-Storage meist auf HDDs basiert.

# 2. VM Recovery in Proxmox (PBS)

Die native Integration.

In Proxmox VE ist der Restore-Prozess denkbar einfach:

  1. Storage wählen (wo der Proxmox Backup Server eingehängt ist).
  2. Backup-Lauf wählen -> Klick auf Restore.
  3. Target Storage: Wählen Sie z.B. Ihren ZFS-Pool oder das Ceph-Storage.
  4. Options: Sie können die MAC-Adresse ändern, um IP-Konflikte zu vermeiden.

# 3. Deep Dive: Instant Recovery mit Veeam

Der Zaubertrick des Admins.

Veeam nutzt das vPower NFS Patent.


# 4. Day-2 Operations: Netzwerk-Injektion & Re-IP

Anpassungen nach dem Restore.

Wenn Sie eine VM an einem anderen Standort (DR-Site) wiederherstellen:


# 5. Troubleshooting & “War Stories”

Wenn der Restore hakt.

# Top 3 Fehlerbilder

  1. Symptom: “Instant Recovery” ist extrem langsam, VM hängt beim Booten.

    • Ursache: Das Backup-Repository ist via 1 Gbit angebunden oder nutzt langsame S3-Speicher.
    • Lösung: Nutzen Sie Instant Recovery nur bei schnellen lokalen Repositories.
  2. Symptom: Restore schlägt fehl mit “Disk UUID conflict”.

    • Ursache: Die Original-VM existiert noch im Cluster.
    • Lösung: Restore unter einer neuen VM-ID durchführen.
  3. Symptom: VM bootet, hat aber kein Netzwerk.

    • Fix: Virtuelle Bridge-Zuweisung prüfen. Die Bridge vmbr0 am Quell-Host existiert am Ziel-Host vielleicht nicht oder heißt anders.

# “War Story”: Der “Zombie” Failover

Ein Admin startete ein Instant Recovery einer SQL-Datenbank. Er vergaß die Finalisierung (Migration). Das Ergebnis: Die VM lief eine Woche lang vom Backup-Server. Als der Backup-Server für ein Windows-Update neustartete, war die SQL-Datenbank schlagartig offline – inklusive aller Daten, die in der Woche geschrieben wurden. Lehre: Instant Recovery ist ein temporärer Zustand. Schließen Sie den Vorgang immer zeitnah durch eine Migration auf das Produktiv-Storage ab!


# 6. Monitoring & Reporting

Fortschrittsbalken im Blick.

# Restore-Speed Monitoring

Beobachten Sie die Transferrate:


# 7. Fazit & Empfehlung

VM Recovery ist der Moment der Wahrheit für jeden Admin.


# Anhang: Cheatsheet

Aufgabe Tool / Menü
Full Restore (PBS) Proxmox GUI -> Storage -> Backups
Instant Recovery Veeam Console -> Home -> Backups -> Disk
VM ID ändern Restore-Wizard (Proxmox)
Log Prüfung /var/log/pve/tasks/

# Referenzen