# BorgBackup: Der hocheffiziente Archivar für Linux-Admins

TL;DR / Management Summary BorgBackup (kurz: Borg) ist eine deduzierende Backup-Lösung mit Fokus auf Geschwindigkeit und Daten-Integrität. Durch Chunk-basiertes Deduplizieren werden identische Datenblöcke nur einmal gespeichert, was den Speicherbedarf für tägliche Backups massiv reduziert. Ein Senior Admin nutzt Borg für die Sicherung von Linux-Servern und NAS-Systemen, da es native Client-seitige Verschlüsselung (AES-256) bietet und die Backups als Mount-Points (FUSE) direkt im Dateisystem durchsuchbar macht.


# 1. Einführung & Konzepte

Daten sparen durch Chunks.

Borg zerlegt jede Datei in variable Chunks.


# 2. Einrichtung in der Praxis

Das erste Repository.

# Schritt 1: Installation

apt install borgbackup -y

# Schritt 2: Repository initialisieren

Ein Repository ist der Ort, an dem die Backups landen (lokal oder via SSH).

# Repository mit Verschlüsselung erstellen
borg init --encryption=repokey /pfad/zum/repo

# Schritt 3: Backup erstellen

# Sichert /etc und /home
borg create --stats --progress /pfad/zum/repo::Monday-Backup /etc /home

# 3. Deep Dive: Borg & SSH (Remote Backup)

Sicher durch den Tunnel.

Borg benötigt kein komplexes Server-Backend. Ein einfacher SSH-Zugang reicht aus.

borg create ssh://user@server:22/./myrepo::$(date +%F) /data

# 4. Day-2 Operations: Wartung & Restore

Den Speicher sauber halten.

# 1. Pruning (Alte Stände löschen)

Da Borg inkrementell speichert, müssen wir alte Archive regelmäßig entfernen:

# Behalte die letzten 7 Tage, 4 Wochen und 6 Monate
borg prune -v --list --keep-daily=7 --keep-weekly=4 --keep-monthly=6 /pfad/zum/repo

# 2. Restore via Mount (Der ‘Magic’ Weg)

Anstatt Dateien mühsam zu extrahieren, mounten wir das Backup als Laufwerk:

mkdir /mnt/backup
borg mount /pfad/zum/repo /mnt/backup
# Jetzt können Sie via 'cp' oder 'ls' im Backup navigieren
borg umount /mnt/backup

# 5. Troubleshooting & “War Stories”

Wenn der Index klemmt.

# Top 3 Fehlerbilder

  1. Symptom: “Repository is locked”.

    • Ursache: Ein vorheriger Backup-Prozess wurde hart abgebrochen.
    • Lösung: borg break-lock /pfad/zum/repo.
  2. Symptom: “Data integrity error”.

    • Ursache: Bit-Rot auf der Festplatte des Backup-Servers.
    • Lösung: Regelmäßig borg check ausführen. Borg erkennt korrupte Chunks und kann sie (falls ein zweites Backup existiert) reparieren.
  3. Symptom: Backup ist extrem langsam.

    • Ursache: Zu hoher Kompressions-Level (z.B. ZSTD 19) auf schwacher CPU.
    • Lösung: Auf lz4 wechseln.

# “War Story”: Der “Verschlüsselte” GAU

Ein Admin sicherte alle Firmen-Server mit Borg und nutzte repokey-blake2. Er vergaß jedoch, den Key-Export durchzuführen. Als der Management-Server (auf dem der Key lag) abrauchte, war das Backup auf dem NAS wertlos, da niemand mehr das Passwort kannte. Lehre: Sichern Sie bei Borg immer den Key separat (borg key export) und drucken Sie ihn im Notfall als QR-Code aus (Paper-Backup). Ohne Key gibt es keinen Restore!


# 6. Monitoring & Reporting

Statistiken automatisieren.

# Borgmatic

Nutzen Sie das Tool Borgmatic. Es ist ein Wrapper, der Borg via YAML-Dateien konfiguriert und:


# 7. Fazit & Empfehlung

BorgBackup ist der “Underground Hero” der Linux-Sicherung.


# Anhang: Cheatsheet

Aufgabe Befehl
Archive listen borg list /repo
Inhalte sehen borg list /repo::ArchiveName
Integrität prüfen borg check /repo
Platz sparen borg compact /repo
Key sichern borg key export /repo key.txt

# Referenzen